Anzeige
 
   
 

Vereinsgeschichte:

Gruppe: 1. DKG Kruuschberger Funken
Chronik

Es waren die Dürener Sportfreunde 1919, die nach dem Zweiten Weltkrieg im total zerstörten Düren mit einer Handvoll Männer das Vereinsleben wieder in Gang gebrachten. In der Erkenntnis, dass Humor und Frohsinn die beste Medizin gegen Griesgram und Kummer sind, gründete sich innerhalb der Sportfreunde ein sehr aktiver Vergnügungsausschuß, der es verstand, in zwei Klassenzimmern der Dürener Ostschule kleine gesellige Veranstaltungen, die später in Tanzvergnügen und Kappensitzungen „ausarteten“, aufzuziehen. Tische, Stühle und vor allen Dingen „Knolly-Brandi“ waren mitzubringen.
Bald aber waren die Räumlichkeiten der Ostschule nicht mehr ausreichend, und der inzwischen neu erbaute Saal Vaasen in Merzenich bot 1949 den geeigneten Rahmen für die erste regelrechte Kappensitzung nach dem Kriege im Dürener Raum. Durch den Erfolg angespornt, wurde eine weitere Sitzung in Merzenich geplant, aber einem furchtbaren Unwetter zum Opfer fiel. So war es also nicht verwunderlich, dass der Vorstand der Sportfreunde nicht mehr bereit war, das große finanzielle Risoko der Karnevalsabteilung zu tragen. Die Akteure wollten jedoch weitermachen, und so kam nun, was kommen musste.
Man dachte am die Gründungeiner Karnevalsgesellschaft, und zur Vorbereitung einer Gründungsversammlung traf man sich am 3. Dezember 1951 mit 13 interessierten Ostdürener. Schnell hatte man einen Namen gefunden, und da der alte Kruuschberg den Dürener Osten von der Stadtmitte trennte, nannte man sich „Kruuschberger Funken“, und in das Wappen setzte man den sogenannten „neuen Wasserturm“, der bis zum Kriegsende den Kruuschberg krönte.
Am 10. Dezember 1951 fand dann im Lokal Brück an der Kölner Landstraße die Gründungsversammlung statt, und aus dem Kreis der 28 Versammlungsteilnehmer wurde dann der erste Vorstand gewählt.
Büttenredner, Sänger und weitere Karnevalsfreunde stießen schnell zu den Kruuschbergern, und so war es möglich, schon sechs Wochen nach der Gründung die erste Kappensitzung mit 800 begeisterten Menschen im überfüllten Saal Vaasen in Merzenich aufzuziehen. Die Dürener Kreisbahn hatte Sonderwagen eingesetzt.
Wieder schrieb die Dürener Presse: „Das ist also Dürens jüngster und bisher einzige ausschließliche Narrengilde.“ „Erster Start bestens gelungen“. „Vor 800 Narren in Merzenich“. „Noch so jung und schon so gut.“
Ab 1952 nannte man sich „Erste Dürener Karnevalsgesellschaft Kruuschberger Funken“.
Beim ersten Dürener Karnevalszug waren die Kruuschberger mit drei Wagen, zwei Funkengarden und viel Fußvolk dabei. Weil die Veranstaltungsräume zu dieser Zeit in Düren nur einer begrenzten Anzahl von Gästen Platz boten, musste man alljährlich mehrere Veranstaltungen aufziehen.
Bis zu Eröffnung der Stadthalle im Jahre 1956 wechselte man zwischen den Sälen Vaasen in Merzenich, Meurer und Mörs in Düren. Gerne erinnern sich noch viele ältere Dürener an die „Flötenkesselgarde“ unter Kommandant Hans-Arnold (Büb) Herzwurm.
Zu den vielen eigenen Kräften der damaligen Zeit unter Präsident Heinz Kraus, der auch selbst bei jeder Sitzung in die Bütt stieg, zählte auch die eigene Garde. In der auch die Später sehr bekannte Sängerin Margot Eskens tanzte, sowie der spätere langjährige Regionalsverbandspräsident Willi Kuck als Zeremonienmeister, der radschlagend die Aktiven zur Bühne brachte.
Zum Sommerprogramm der ersten Jahre gehörte am Ostersonntag das fröhliche Ostereiersuchen, zu dem die Kinder der Mitglieder und die Kinder der Kindergärten Ost und Grüngürtel sowie die Kinder des Kinderheims St. Josef aus dem Platz vor der Ostschule eingeladen wurde.
Am 7. Januar 1956 waren es die Kruuschberger, die mit ihrer Sitzung im großen Saal der neu erbauten Stadthalle die Session eröffneten.
Josef Zander präsidierte ein Programm der Spitzenklasse, bei dem als Höhepunkt die befreundeten Düsseldorfer Weißfräcke einzogen. Erinnert sich auch noch ein an das damalige „Kruuschberger Quartet“ unter Leitung von Heinz Daniels. Der wachsende Wohlstand in Verbindung mit den Massenmedien Fernsehen und Rundfunk steigerte die Ansprüche des Publikums immer mehr, und so mussten auch auswärtige Kräfte ins Programm eingebaut werden, aber Kernpunkt der Sitzungen blieben bis heute die Kruuschberger selbst. Zu den „eigenen Kräften“ zählte von 1962 bis in die neunziger Jahre das „Damenballett“ mit immer neuen Ideen. „Diese Mädchen sind überhaupt nicht mit Geld zu bezahlen“ schrieb damals Dürens Presse. Lange Jahre waren „Schlopp und Schlöppche“ von den Kruuschbergern die Höhepunkte der Sitzungen im weiten Umkreis. In ihrer urkomischen, aber gekonnten Art brachten sie Stimmung in jeden Saal und sind bis heute unübertroffen. Leider verstarben beide viel zu früh. Auch das Herrenballett, gebildet aus dem Elferat und dem Vorstand, war ebenfalls viele Jahre Höhepunkt eines jeden Programms.
Ab der Session 1959 ernennt die Gesellschaft alljährlich Personen, die sich um den vaterstädtischen Karneval verdient gemacht haben, zu Ehrensöldnern und besoldet dies jeweils zum 11.11. eines jeden Jahres mit 11 Kupferpfennigen.
Viele Jahre tanzte Gisela und Willi Plum als Tanzpaar der Spitzenklasse über die Bohnen des Rheinlandes und ertanzten sich dreimal den Europameistertitel. Im ganzen Bundesgebiet bekannt war das Kruuschberger Tanzmariechen Lydia Korb bei den Turnieren. Sie war in ihrer Klasse bundesweit bis zu ihrem freiwilligen Rücktritt 1980 nicht zu schlagen. Sie ertanzte sich sechs deutsche Meistertitel. Die große Schautanzgruppe unter Leitung von Willi Plum und der Betreuung von Helmut Hans ist auf fast allen Bühnen des Düren-Köln-Aachen-Düsseldorfer Raumes der Höhepunkt einer jeden Sitzung. Diese Schautanzgruppe ertanzte sich 1979 und 1989 den Titel Deutscher Meister.

Zu zweifachen Meisterehren kam das Kindermariechen Vanessa Langenbrink. Sie wurde 1980 und 1981 deutsche Meisterin der Kinder-Tanzmariechen und in der Juniorenklasse Viezemeisterin. Claudia Jungherz und Albert Eicker ertantzen sich 1982 die Deutsche Jugendmeisterschaft. Immer gut für einen der vorderen Plätze waren Tanzmariechen Helga Welsch sowie das Tanzpaar Ilka Becker und Wolfgang Kaiser. Die Seniorengarde und die Jugendgarde bezeugten die hervorragende Jugendarbeit der Kruuschberger.
Im Jahre 1971 veranstaltete die Gesellschaft ihr erstes Oktoberfest, dessen Reinerlös alljährlich der Lebenshilfe gespendet wurde. Bis zur Einstellung der Oktoberfeste im Jahre 1982 wurden annähernd 50.000 DM an die Lebenshilfe überwiesen. Im Jahre 1964 stifteten die Kruuschberger ein Glöckchen für das Glockenspiel der Dürener Annakirche, Außer den großen Veranstaltungen in der Stadthalle standen einige Jahre zwei Altensitzungen in St. Bonifatius auf dem Programm. Ebenfalls beteiligten sich die Aktiven an den Seniorensitzungen der Stadt.
Die aktive Jugendarbeit der Kruuschberger bezeugen die vielen Meistertitel bei allen Turnieren. In den Jahren um 1982 standen alljährlich zwei Kindersitzungen auf dem Jahresprogramm. Der Andrang war riesengroß, und teilweise tanzten 80 vollausgebildete und kostümierte Kinder der verschiedensten Altersgruppe.Heute wird die Kindersitzung gemeinsam mit den Holzeporze Jonge durchgeführt. Kinderfeste und Weihnachtfeiern binden neben den regelmäßigen Proben die Kinder und Jugendlichen an die Gesellschaft.
Auch außerhalb der Session trifft sich die Kruuschberger Familie zu vielen gemeinsamen Veranstaltungen.
Seit der Session 1988 führt man gemeinsam mit den „Holzeporze-Jonge“ deine Damensitzung durch, die sich bei den Damen großer Beliebtheit erfreut, und wegen des Erfolges gibt es seit 1993 eine zweite Damensitzung. So schrieb Dürens Presse am 09.11.1993 aus Anlass des 4x11jährigen Bestehens der „Kruuschberger Funken“: „Der ersten Dürener Karnevalsgesellschaft wurde am Sonntag bescheinigt, in dieser Zeit Ostdürens Geschichte geschrieben, Sozialarbeit geleistet und das karnevalistische Brauchtum mit Freude und Frohsinn hochgehalten zu haben. Fest auf dem Boden der Tradition wolle man sich neuen Ideen nicht verschließen. Die Karnevalisten bemühten sich „im Anderen“ Schwester und Bruder zu erkennen und beizutragen, dass die Welt ein wenig heller wird in Düren.


Chronik der letzten 11 Jahre
In den letzten elf Jahren hat sich das Brauchtum „Karneval“ spürbar verändert. Durch die Konkurrenz des Fernsehens, die ganzjährige Präsenz der großen Gruppen auf „rheinische Abenden“ und Stadtfesten, durch ein anderes Freizeitverhalten vor allem der jungen Leute, aber auch durch die große wirtschaftliche Verunsicherung vieler Menschen, sind die Besucherzahlen auf den Sitzungen immer weiter zurückgegangen.
Nur noch wenige KG´s waren in der Lage, den Saal zu füllen und kostendeckend zu arbeiten, ganz zu schweigen davon, Überschüsse auf ihren Veranstaltungen zu erzielen. Mit dem Bau der „Arena Kreis Düren“ und der Schließung der Stadthalle stieg die Gefahr für die innerstädtischen Vereine, durch professionelle Veranstalter ganz aus dem Geschäft gedrängt zu werden. Es war deshalb eine wichtige Entscheidung, dass sich die 1. DKG, Holzeporze Jonge, Prinzengarde, Närrische Norddürener und die Südinsulaner zu einer gemeinnützigen GmbH zusammengeschlossen haben, um die finanziellen Risiken, aber auch die Chance, in Zukunft in Düren weiterhin attraktiven Karneval gestalten zu können, auf mehrere Schultern zu verteilen. Auch wenn es fast zwei Jahre gedauert hat, bis die Idee der beiden Motoren für die Verbindung, Achim Schiffer von der Prinzengarde und unserem Präsidenten, Robert Halstein, in den fünf Gesellschaften mehrheitsfähig war, stieg am Ende bei allen Verantwortlichen die Vernunft und die Einsicht: „Nur gemeinsam sind wir stark“.

nach oben