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Vereinsgeschichte:

Ursprung und Vorgeschichte

Seit vielen Jahren, wahrscheinlich sogar seit Jahrhunderten wird der Beginn des Monats Mai in irgendeiner Weise gefeiert. Der Ursprung dürfte noch in Vorchristlicher Zeit liegen, als man sich auf den Frühling freut, so dass man mit einem gewissen Recht die Maifeiern auch als Frühlingsfeste bezeichnet kann.

Gerade für die Menschen früher Jahrhunderte war der Einzug des Frühlings von weit größerer Bedeutung als dies heute für uns der Fall ist: Litt man doch früher mehr unter dem Dunkel und der Kälte des Winters. Hinzu kamen die Sorgen um das tägliche Brot, die mit lang andauernden Kälteperioden immer größer wurden. Der Frühling aber brachte neues Grün, das von den wärmenden Sonnenstrahlen geweckt wurde. Endlich war wieder ein harter Winter überstanden!

Daneben werden aber auch die Geistervertreibung eine Rolle gespielt haben; die Bösen Wintergeister mussten den guten Frühlingsgeist weichen. Die lebensspendenden Frühlingsgeister wurden freudig begrüßt.

Es ist durchaus verständlich, dass namentlich die Jugend mit neu erwachendem Temperament die Mainacht beging, wobei natürlich auch Schabernack an Hab und Gut der Mitbürger verübt wurde, z.B. Wegfahren von Karren, Aushängen von Türen usw. Es ging dabei auch nicht ohne den erforderlichen Lärm ab, wobei man besonderes Vergnügen etwa daran fand, schwere Ackerwalzen über die holperigen Straßen zu ziehen. Dies gehört nun einmal dazu, zumal man in früheren Zeiten hierfür wohl mehr Verständnis hatte als heute in unserer lärmempfindlichen Zeit. Als sicher wird man auch feststellen können, dass der Maibaum als Zeichen des Frühlings ins Dorf geholt wurde, ob es nun um eine Birke, wie hier üblich, oder um eine Tanne handelt. Der Maibaum wurde in Gemeinschaft von den jungen Leuten des Dorfes aufgestellt, und zwar meist wohl auf dem Dorfplatz, wo sich alle zum Gesang und Tanz einfanden.

Der Mai in Mariaweiler

Soweit bekannt, wurde ab 1869 Maifeste in dem noch heute üblichen Sinne gefeiert. Man tat sich zusammen und wählte die Junggesellen, die das Vertrauen der Dorfjugend auf ein gutes Gelingen des Maifestes trugen. Es war Aufgabe des Vorstandes, für die Dorfbewohner einen Maiball abzuhalten. Nach den Statuten hatte die Versteigerung der Maifrauen am letzten April eines jeden Jahres stattzufinden.

Zur Versteigerung gelangten alle in Mariaweiler ansässigen Mädels, die das 16. Lebensjahr vollendet hatten. Der Maikönig wurde durch das Höchstgebot bei der Versteigerung ermittelt. Die vom Maikönig angesteigerte Maifrau war somit Maikönigin. Die nicht angesteigerten Dorfschönen kamen in den Sack. Dieser wurde meistbietend an den Dorfbuben versteigert. Der Dorfbube hatte alle im Sack befindlichen Dorfschönen in seiner Obhut zu nehmen. Er hatte das Recht, die im Sack befindlichen Dorfschönen für seine Tasche zu verkaufen. Dieser Verkauf endete mit dem 31.Mai.

Von wesentlicher Bedeutung bei einer Versteigerung war und ist der ?Usklöpper?, der die Schönen unter Schilderung ihrer Vorzüge anpreist und an den Maimann zu bringen sucht. Man kann mit Recht sagen, dass es in Mariaweiler an guten ?Usklöppern? nie gefehlt hat, so dass die Versteigerung selbst für die Jugend schon eine echte Vorfreude auch heute noch ist.



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